25.3.06

Duden Abiturhilfen: Reinhard Marquaß, Prosatexte analysieren


Duden Abiturhilfen Deutsch, 11.-13. Klasse: Reinhard Marquaß, Prosatexte analysieren, Grundbegriffe und Methoden, Beispiele und Übungen, Mannheim 2006, 3. Aufl.
In der Reihe „Abiturhilfen“ des Dudenverlags bietet der Band „Prosatexte analysieren“ eine sehr nützliche Vorbereitung auf das Abitur im Fach Deutsch.
Autor und Verfasser sagen im Vorwort, dass sie das Büchlein sowohl als Hilfe zum Nachschlagen und Wiederholen von Grundbegriffen und Fragestellungen verstehen als auch als ausführlichen Lehrgang für die selbstständige Einarbeitung in das Fachgebiet.
In fünf Kapiteln wird die Textanalyse wie folgt behandelt:
  1. Die Gliederung mit Behandlung der Formen der Erzählerrede, der Zeitstruktur, der Formen der Figurenrede, der Analyse der Textgliederung und mit Lösungsvorschlägen zu den Arbeitsaufgaben.
  2. Der Stoff mit den Aspekten der Handlung, der Figuren, des Raumes, der Zeit,der Stoffanalyse und Lösungsvorschlägen zu den Arbeitsaufgaben.
  1. Der Erzähler mit den Unterkapiteln Erzähler und Autor, Er- und Ich-Erzählung, Erzählerverhalten;, Lösungsvorschlge.
  1. Komposition und Stil mit den Kapiteln zur Anordnung und Verknüpfung der Erzählsequenzen, zum Stil, zur Analyse von Komposition und Stil und Lösungsvorschläge.
  1. Klausur mit den Kapiteln Analyseverfahren, Vorarbeiten zur Niederschrift, richtige Darstellung, Lösungsvorschläge.
Die Erklärungen und Definitionen sind sehr gut verständlich, Aufgaben und Musterlösungen beispielhaft.
Da das 112 Seiten umfassende kartonierte Buch leider keine Übersicht über die Texte gibt, die für die Analyse benutzt werden, wird dies hiermit getan:
Text 1: Johann Peter Hebel, Untreue schlägt den eigenen Herrn (1811)
Text 2: Johann Peter Hebel, Schlechter Lohn (1809)
Text 3: Heinrich von Kleist, Franzosen-Billigkeit (wert in Erz gegraben zu werden) (1809)
Text 4: ohne Angabe des Autors, Begegnung um Mitternacht (erste Fassung) (Jahreszahl fehlt)
Text 5: Hugo von Hoffmannsthal, Reitergeschichte (1899)
Text 6: Thomas Mann, Buddenbrooks (1901)
Text 7: ohne Angabe des Autors, Begegnung um Mitternacht (zweite Fassung)( Jahreszahl fehlt )
Text 8: Herbert Malecha, Die Probe (Ausschnitt) (1955)
Text 9: Johann Wolfgang v. Goethe, Die Geschichte des Marschalls von Bassompierre (1795)
Text 10: Johann Peter Hebel, Kaiser Napoleon und die Obstfrau in Brienne (1809)
Text 11: Brüder Grimm, Der süße Brei (1819)
Text 12: Christine Lambrecht, Luise (1982)
Text 13 : Slawomir Mrozek, Schuld und Sühne (1957)
Text 14: Gabriele Wohmann, Wachsfiguren (1973)
Text 15: Bettina Blumenberg, Lau (1981)
Text 16: Franz Kafka, Vor dem Gericht (1914)
Text 17: Vladimir Colin, Der Kontakt (Jahreszahl fehlt )
Text 18: Siegried Lenz, Das unterbrochene Schweigen (1975)
Text 19: Gabriele Wohmann, Grün ist schöner (1960)
Text 20: (ohne Angabe des Autors), Der Kontakt – zweite Fassung (Jahreszahl fehlt)
Text 21: Charles Bukowski, Szenen aus der großen Zeit (1972)
Text 22: Christine Lambrecht, Wohnungsbauer (1982)
Text 23: Heinrich Böll, Monolog eines Kellners (1955)
Text 24: Ilse Aichinger, Das Fenster-Theater (1953)
Text 25: Gottfried Keller, Romeo und Julia auf dem Dorfe (1856)
Text 26:Ulrich Plenzdorf, Das neue Leiden des jungen W. (1973)
Text 27: Helga Schütz, Festbeleuchtung (1973)
Text 28: Petra Süskind, Das Parfüm (1985)
Text 29:Herbert Malecha, Die Probe (1955)
Text 30: Kurt Marti, Neapel sehen (Jahreszahl fehlt)
Abschließend bleibt zu fragen, weshalb mit dem Farbfoto auf dem Buchdeckel der Leser in die Irre geführt werden muss. Es ist dort eine junge Dame abgebildet, die ein aufgeschlagenes Buch in der Hand hält mit dem Titel „Prosa aus vier Jahrhunderten“.
Der Titel ist so groß gedruckt, dass man ihn als Anspielung auf das vorliegende Büchlein missverstehen kann, das nach obiger Liste nur Texte aus dem 19. und 20. Jahrhundert berücksichtigt. Im Falle einer Neuauflage könnte dies korrigiert werden.
Es wäre auch nützlich, wenn die Liste der Texte mit Ergänzung der oben bezeichneten fehlenden Daten am Ende des Buches zu finden wäre.
Günther Miklitz

23.3.06

Duden: Schreiben lernen - Neues Heft für Vorschulkinder

Die Fachleiterinnen für Pädagogik und Anfangsunterricht Ulrike Holzwarth-Raeter und Ute Müller Wolfangel haben im Dudenverlag ein 24 Seiten umfassendes Heft im DIN A4-Format für das Schreibenlernen im Vorschulalter veröffentlicht. Das Heft ist reich an kindgerechten, meist farbigen Zeichnungen. Zwei lustige Comic-Figuren, ein Hund und ein Biber, motivieren die Kinder beim ersten Arbeiten mit Großbuchstaben in Druckschrift.

Eltern und Erzieherinnen finden am Anfang des Heftes ein paar Empfehlungen und eine Übersicht über seinen Aufbau. Dabei wird einleitend darauf hingewiesen, dass jedes Kind seinen persönlichen Zugang zur Schrift findet. Deshalb müsse es über basale Wahrnehmungsfähigkeiten verfügen und die Einsicht erlangen, dass die Buchstabenfolge eines Wortes seine hörbare Lautfolge abbildet. Sodann wird zu Recht in fett gedruckten Worten betont: "Deutliches Sprechen und genaues Hören sind Grundlagen ersten Schreibens."

Die Schreibübungen bestehen neben wenigen Aufgaben für die Entwicklung der Feinmotorik überwiegend aus dem Einsetzen oder Zuordnen von Buchstaben. Für die Verbesserung der Fingerfertigkeit sind ein paar Anleitungen gegeben, wie man eine Faltschachtel baut oder Tischkarten erstellt.

In den Händen der Kinder dürfte sich der abwaschbare Karton und das Blättern mit festem und starkem Papier bewähren. Ganz sicher werden die schönen lustigen Illustrationen sowohl kleinen als auch großen Leuten gefallen. Ein erster kurzer Test mit ganz jungen Probanden in der eigenen Familie kam zu dem Ergebnis: Ein gut gemachtes Heft, das Freude bereitet und in Verbindung mit der rechten sprachlichen Begleitung durch Eltern und Erzieher gewiss die erwünschte Grundlage für die spätere Entwicklung der Schreibkultur legen kann.

Ulrike Holzwart-Raeter/Ute Müller Wolfangel, Duden: Vorschule -Jetzt lerne ich schreiben

Günther Miklitz